Bei der Direktsaat findet gar keine Bodenbearbeitung statt. Für den Anbau von Wurzelgemüse oder anderen Gemüsesorten ist dies schwer umzusetzen, da die Ernte mit schweren Maschinen erfolgt und der Erntetermin durch den Zeitplan der verarbeitenden Fabriken vorgegeben wird. Wer auf Direktsaat umstellen will, muss das Verfahren ganzheitlich betrachten. Die Begrünung spielt hierbei eine tragende Rolle.
Laut Praxisberichten landwirtschaftlicher Betriebe und Studienergebnissen lassen sich mit dem Direktsaatverfahren die Produktionskosten senken. Die Kosten für die Mechanisierung gehen zurück, weil weniger Arbeitskosten anfallen und weniger Maschinen gewartet werden müssen. Allerdings erfordert das Verfahren meist Investitionen in Spezialmaschinen.
In den Niederlanden wurden die besten Ergebnisse im Direktsaatverfahren mit einem Einscheiben- oder Dreischeiben-Säsystem und mehr als 100 kg Schardruck erzielt.
Beim Direktsaatverfahren steigen die Erträge aufgrund des erhöhten OS-Gehalts im Boden um bis zu 5 Prozent. Das bessere Wurzelsystem fördert die Versickerung von Wasser im Boden. Laut Toby et al (2016) führt die weniger intensive Bodenbearbeitung zu einem höheren betrieblichen Bruttogewinn und einem besseren Nettoenergiepotenzial bei gleichzeitigem Rückgang der Treibhausgasemissionen. Die reduzierte Bodenbearbeitung erhöht die Flexibilität bei der Auswahl der Kulturen; letztere wird durch den geringeren Arbeitsaufwand für die Ackervorbereitung erhöht, aber wiederum verringert, weil einige Kulturen für die reduzierte Bodenbearbeitung nicht geeignet sind.